Warten.

/ Impulse

von Ignatius Löckemann

Karsamstag. Noch nicht Ostern – auch wenn vieles schon dafürspricht. Aufräumen, vorbereiten, backen. Dekorieren und herrichten. Noch schnell einkaufen. Karsamstag. Aber dennoch nicht Ostern. Auch nicht Karfreitag. Dazwischen. Und dazwischen ist das Warten. Warten und hoffen auf neues Leben.

Karsamstag geht nun schon in die fünfte Woche…

Corona und COVID-19 verändern alles. Warten und hoffen. Im Warten versteckt sich auch die Ungewissheit des Wie lange noch so? Und hinter der Hoffnung lauert der Zweifel mit seiner Fragerei Wer weiß, wer weiß… Schön ist warten nicht (außer am Heiligabend vielleicht, in Kinderaugen). Dies aber ist Karsamstagswarten mit dem Tod im Nacken. Und diesmal nicht nur im Nacken, auch vor Augen, vieltausendfach weltweit. Kaum auszuhalten, nicht zu ertragen – dazu das aktuelle Taktieren: Fünfzig Kinder von den griechischen Inseln, aber Tausende Erntehelfer – damit morgen und danach der Spargel auf dem Tisch stehen kann. Und die Erdbeeren. Hauptsache (tut mir leid, musste raus; der Landwirtschaft nicht böse gemeint).

Karsamstag, warten und hoffen – und es nimmt kein Ende…

Und in all dem wird mir ein kleines Wort wichtiger denn je: Dennoch. Dennoch dem Leben trauen. Dennoch die Hoffnung nicht aufgeben. Dennoch die (wenigen) Menschen freundlich anlächeln. Dennoch alles vorbereiten wie immer. Dennoch liebe Zeilen formulieren und verschicken. Dennoch aufstehen. Dennoch glauben. Das ist Ostern.

Karsamstag ist beten still, Gott. Sehr privat. Auch in ‚normalen‘ Jahren in den Kirchen nicht öffentlich-offiziell. Heute eben still: Bist du da? Wir warten. Wir hoffen auch. Komm uns entgegen. Gib Kraft. Amen.