Seid solidarisch. Geht auf Abstand.

/ Impulse

von Ignatius Löckemann

Solidarität [zolidariˈtɛːt], solidarisch [zoliˈdaːʁɪʃ]. Mit jemandem übereinstimmen; für jemand einstehen, bzw. eintretend; gemeinsam verantwortlich sein; gegenseitig verpflichtet sein. Von Lateinisch solidus: dicht, fest, ganz, vollständig; in solidum: für das Ganze verantwortlich.

In Zeiten der Corona-Pandemie wichtige Stichworte. Solidarität drückt unsere Verbundenheit aus. Wir denken an: Zusammenrücken. Hand-in-Hand. Gemeinsam sind wir stark. Solidarität ist eine unglaublich kostbare Haltung. Sie ist zutiefst mit angelegt im jüdisch-christlichen Glauben: Gott schließt einen Bund mit den Menschen; die Menschen sollen untereinander verbunden sein – solidarisch. Ein anderes Wort dafür – viel gebraucht, manchmal missbraucht, verbeult, vielleicht verschmutzt und dennoch zentral: Liebe. Solidarität ist Liebe. Für Christen.innen wesentlich. Für Humanisten und Philanthropen [Menschenfreunde] ebenso.

Doch in ‚Kirche‘ steckt ekklesia, griechisch die ‚Herausgerufenen‘, die so zusammengerufen sind und sich versammeln, Verbundenheit (er)leben. Das ist unsere Mitte.

Und jetzt Corona. Und jetzt Solidarität – aber ganz anders: Nicht ‚kommt zusammen‘, sondern ‚bleibt auf Distanz‘ und – ganz wichtig: Behaltet euch dennoch gut im Blick. Das ist nicht so einfach und doch so wichtig, lebenswichtig und überlebenswichtig jetzt. Seid solidarisch und geht auf Abstand. Die Älteren und die Kranken brauchen dies jetzt. Fühlst du dich gut, dann sei froh.

Also: Liebt einander, indem ihr Schutz(räume) gewährt und sichert. Das bedeutet nicht Einsamkeit: Ruft euch an, winkt euch zu, schickt Nachrichten, schreibt Briefe. Kauft ein für die, die nicht können; legt einen lieben Zettel bei oder eine Karte.Liebt einander. Seid solidarisch. Geht auf Abstand.