University Chaplaincy
Ho ho ho.
von Ignatius Löckemann
…so stand es auf einer Karte zum Nikolaus. Dazu war ein richtiger Nikolaus in einfachen Strichen gezeichnet, ein Bischof, mit Stab und Bischofsmütze. OK, das Ho ho ho! kennen wir vom Weihnachtsmann, aber der ist immerhin mit dem älteren Nikolaus verwandt. Und so steht auf meinem Tisch ein Weihnachtsmann-Kopf mit Mund-Nase-Maske, den ich gekauft habe. Er erinnert mich an diese Corona-Zeit und daran, wie sich die Gefühle vermischen und streiten: Advent auf Weihnachten hin. Vorsicht und Abstand halten. Wir wollen zusammenkommen und dürfen es doch nicht (oder kaum). Das ist alles nicht so einfach. So vieles vermissen wir. Allein macht es wenig Spaß und das Alleinsein tut vielen weh.
Und nun der Nikolaustag am zweiten Advent. Da werden bei mir Erinnerungen wach… Als ich Kind war, stand morgens ein Nikolausteller vor meiner Zimmertür. Mandarinen und Nüsse, Schokolade und Marzipankartoffeln. Dazu eine kleine Aufmerksamkeit (meist Legosteine – ich habe sie geliebt). Das war wunderbar. Das Herz wurde warm. Einfache Freude. Gar nicht so kompliziert eigentlich.
In den biblischen Texten vom zweiten Adventssonntag geht es u.a. darum, den Weg freizuräumen (Jes 40,3 / Mk 1,3), also Zugänge zu schaffen. Das könnte doch eine Idee sein für diese Tage: Wege finden und nutzen. Natürlich corona-konform. Mit Abstand Nähe gestalten und aufmerksam sein. Ich schreibe gerade einigen Leuten und schicke Grüße per Post (also so richtig mit Zettel und Stift und Briefmarke drauf…). Und ich hoffe, dass Freude ist, wo die Post ankommt. Und ich rufe bewusst Leute an, von denen ich schon lange nichts gehört habe (oder diese von mir). Kontaktwege nutzen. Und langsam trudeln die ersten Weihnachtsgrüße ein – ich glaube, die werde ich in diesem Jahr besonders schätzen. Die stehen bei mir als nächstes auf der to-do-Liste!
Also: Räumt die Wege frei und macht was draus. Allen einen guten zweiten Nikolaus-Adventssonntag.
Ideen und Kreativität braucht es gerade, Gott. Wege sollten frei sein für alle. Im Weg stehen ist da nicht gut. Gib uns ein gutes Auge für die Möglichkeiten. Und vielleicht gibt’s ein Navi dazu für die, die sich schwertun, Wege zu finden und zu gehen. Amen.