Etwas tun.

/ Impulse

Ohnmacht ist das, was viele fühlen. Die einen verkriechen sich daheim. Die anderen blenden aus und treffen sich im Park. Die Nerven liegen manchmal blank. Und die Klopapiervorräte trösten nicht (Nudeln schon eher, wenn die Soße stimmt). Zu viele Informationen aus zu vielen Quellen tun auch nicht gut. Etwas Dosierung tut hier gut. Etwas Alltäglichkeit und Tagesstruktur auch.

Und wichtig ist auch Schönes: Essen kochen und genießen. Blumen in eine Vase stellen. Sich über die Sonne freuen – es wird heller und wärmer (OK, etwas Regen brauchen die Pflanzen jetzt auch).

Und abends, wenn es dunkel wird? Da zünden viele Kerzen an und stellen sie ins Fenster. Wie wunderbar: Ich kann etwas tun und ich tue es nicht allein. Mir ist es wichtig: Das Gedenken. Und das Verbinden. Eine Kerze anzünden, dass kann jede.r. Wer Christ.in ist oder Jüdin/Jude, der Muslim und die Muslima auch. Die Menschen anderen Religionen und die, die anderen Bekenntnissen oder Weltanschauungen folgen ebenso. Auch Atheisten.innen können dies. Es ist ein Licht in der Dunkelheit. Es ist etwas, das ich tun kann: Ich zünde es bewusst an. Und es ist etwas Grundmenschliches: Ich verbinde mich mit den anderen Menschen. Sie haben Angst, wie ich. Sie hoffen, wie ich. Sie wollen nicht ohnmächtig sein, ich auch nicht. Manche beten. Andere bleiben stumm oder still. Viele denken fest an die anderen, die jetzt entfernt sind. ‚Social distance‘ wird so zu erfahrener Nähe. Und das ist wichtig.

Tut etwas und zündet Lichter an. Stellt sie in Fenster und Türen. Winkt euch zu. Und fasst Mut. Es ist nicht nichts, es ist ganz viel: Wir stehen zusammen am Fenster, schauen ins Licht. Der Kerzenschein schenkt Hoffnung und gibt Kraft. Du bist nicht allein. Du kannst etwas tun.

Am Anfang der Bibel, wo es wüst war, wirr und finster, da ist Licht. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht (Gen/1Mose 1, 3). Schenke Licht, Gott. Wir brauchen es so.